Hafen Warnemünde

Zwei Zahlen machen die Entwicklung im Hafen Warnemünde sehr deutlich: Im Jahr 1990 besuchten drei Kreuzfahrtschiffe den Hafen Warnemünde. Im Jahr 2011 waren es 162 Anläufe im Hafen Warnemünde. Tendenz steigend.
Alter Strom Warnemünde, Hafen WarnemündeDer Hafen Warnemünde hat sich zu einem der führenden Häfen für Kreuzfahrer an der Ostsee-Küste entwickelt. Vom Hafen Warnemünde aus bieten mehrere Reedereien Kreuzfahrten in den hohen Norden Europas sowie ins Baltikum an.

Der Hafen Warnemünde im Wandel der Zeit

Die Geschichte des Hafens Warnemünde ist nicht ausschließlich mit der Kreuzfahrt verbunden. Im Mittelalter war der Hafen Warnemünde einer der wichtigsten Umschlagplätze an der Ostsee. Das Markenzeichen der stolzen Flotte war der Greif – ein aus Tierkörpern gebildetes Mischwesen, halb Pferd, halb Vogel. Mit ihm am Bug wurde Handel mit Skandinavien, dem Baltikum, West- und Südeuropa betrieben.

Ende des 19. Jahrhunderts und in den folgenden Jahrzehnten verlor der Hafen Warnemünde den Anschluss. Da half auch nicht, dass am 26. Juni 1886 die Eisenbahnverbindung nach Rostock und Berlin und die Postdampferverbindung nach Gedser in Dänemark eröffnet wurde. Damals fuhren von Warnemünde aus die Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ und „König Christian“. 1903 wurde zudem der neue Bahnhof in Warnemünde gegenüber des Alten Stroms und die Eisenbahnfähre Warnemünde–Gedser, die ab 1926 auch Autos beförderte, in Betrieb genommen. Der Hafen Warnemünde hatte bis 1945 nur eine lokale Bedeutung, und selbst die ging durch Kriegseinwirkungen verloren.

Die Bedeutung des Hafen Warnemünde vor und nach der politischen Wende

Überseehafen Rostock, Hafen WarnemündeIn der DDR wurde der Hafen Warnemünde zu einem leistungsfähigen Hochseehafen umgestaltet. Passagier-Tourismus spielte dabei keine Rolle. 1960 wurde der Überseehafen für die große, staatliche Handelsflotte in Betrieb genommen. Ständig ausgebaut und an die Bedürfnisse der DDR-Wirtschaft angepasst, erreichte der Überseehafen 1989 mit über zwanzig Millionen Tonnen Umschlag – überwiegend Massenschüttgütern – sein bis dahin höchstes Ergebnis.

Nach der politischen Wende und dem Wegfall der DDR-Bedürfnisse begann der lange Weg der Neuorientierung. Und dieser hieß: Industrie – und Kreuzfahrthafen.

Der Hafen Warnemünde setzt auch in Zukunft auf den Kreuzfahrttourismus

Diese Entwicklung ist längst noch nicht abgeschlossen, doch als Zwischenfazit lässt sich feststellen: Der Hafen Warnemünde hat seinen Platz in den deutschen Ostseehäfen gefunden. Die ständig steigenden Anläufe der Kreuzfahrtschiffe zeigen, dass es der richtige Weg war, den man im Hafen Warnemünde eingeschlagen hat.

Mehrere hunderte Millionen Euro sind seit 1990 in den Hafen Warnemünde investiert worden. Vor allem in die Infrastruktur wurden finanzielle Mittel gepumpt, um den Hafen Warnemünde wettbewerbsfähig zu gestalten.

So wurde beispielsweise das neue Cruise Center gebaut und der Liegeplatz P8 im Werftbecken im Hafen Warnemünde geschaffen. Und weitere Großprojekte, die den Standort Hafen Warnemünde noch weiter aufwerten sollen, sind in Planung oder werden bereits realisiert.

Im Jahr 2012 ist die neue Straßenanbindung von der Stadtautobahn zum Passagierkai im Hafen Warnemünde fertig gestellt worden. Damit gelangen Passagiere noch schneller zum Kreuzfahrt-Terminal.

Der Hafen Warnemünde steht bei Gästen und Reedereien hoch im Kurs

Doch schon jetzt erfreut sich der Hafen Warnemünde hoher Beliebtheit. Das belegt eine Studie des Ostseeinstituts für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock aus dem Jahr 2010.

Und die stetig steigenden Zahlen bestätigen diese Studie: Allein im Jahr 2011 konnte der Hafen Warnemünde 162  Anläufe von 36 Hochseekreuzfahrtschiffen verbuchen. Rund 250.000 Seereisende aus aller Welt wurden mit den Urlauberschiffen 24 internationaler Reedereien zu einem Tagesbesuch an der Warnow empfangen.

Nie zuvor wurde ein deutscher Hafen so häufig in die Reiseplanungen der Kreuzfahrtreedereien aufgenommen wie der Passagierhafen Warnemünde für das Jahr 2011“, sagt Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock, die den Kreuzfahrthafen seit dem Jahr 2002 betreibt und stetig weiterentwickelt hat.

Die Rostocker Reederei AIDA Cruises startete 2011 erstmals mit zwei Schiffen, AIDAsol und AIDAblu, vom Hafen Warnemünde aus zu insgesamt 21 Rundreisen in die Ostsee. Die amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line und die italienische Reederei Costa planen im Hafen Warnemünde weiter Passagierwechsel.