Sandfangzäune für Warnemünde

Warnemünde wappnet sich durch Sandfangzäune gegen Herbst- und Winterstürme

Es ist immer ein einmaliges Naturschauspiel, wenn über den Warnemünder Strand die Herbststürme fegen und die Wellen auf der Ostsee aufpeitschen. Rote Wangen der Spaziergänger am Strand von Warnemünde künden in dieser Jahreszeit fast täglich von den Stürmen, die sogar Orkangeschwindigkeit erreichen können.

Doch nicht nur die tief ins Gesicht gezogenen Mützen der Urlauber und Einheimischen sind ein typisches Merkmal für den Herbst und Winter am Strand von Warnemünde. Seit mehreren Jahren werden Ende Oktober am Strand von Warnemünde auch Sandfangzäune errichtet, die verhindern sollen, dass der aufgewirbelt Sand in den Alten Strom oder die Hafeneinfahrt geweht wird.

Denn das hätte schlimme Folgen für die Seewirtschaft – es besteht die Gefahr, dass die Einfahrt versandet oder zumindest im Frühjahr ausgebaggert werden muss. Und das wäre teuer. Sehr teuer.

Seit ein paar Jahren hat Warnemünde anscheinend die richtigen Sandfangzäune gefunden, die spürbar helfen, dass der Sand durch die Herbst- und Winterstürme nicht mehr in die Westmole gelangt.

Sandfangzäune in Warnemünde

Auf fünf Kilometer Länge stehen die Sandfangzäune am Strand vor Warnemünde. Die ersten sind vor dem Hotel Stolteraa errichtet. Die einzelnen Sandfangzäune am Strand vor Warnemünde sind meist direkt an der Düne aufgestellt. Sie sehen aus wie die Wellenbrecher in der Ostsee – nur dass hier das Wasser fehlt.

Besonders große Sandfangzäune gibt es kurz vor der Westmole. Da hier sehr viel Sand aufgewirbelt wird, müssen auch die Sandfangzäune besonders riesig sein. Ziel ist es, viel Sand abzufangen. Der Idealzustand wäre, dass sich der Sand an den Fangzäunen ablagert.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Methode der Sandfangzäune funktioniert. Riesige Sandberge türmten sich im letzten Winter hinter ihnen auf. Ein Eldorado für die Kinder, die es lieben, die Hügel aus Sand zu erklimmen. Doch nicht nur Kinder sieht man – auch Vati und Mutti können den Sandbergen vor Warnemünde nur schwer widerstehen.

Im Frühjahr werden die Sandfangzäune wieder demontiert – stören sie doch das schöne Bild am Strand vor Warnemünde, wenn die Badesaison wieder beginnt. Zumal man die Sandfangzäune vor Warnemünde auch im Sommer nicht wirklich braucht, da es nur selten vorkommt, dass heftige Stürme über den Strand von Warnemünde hinweg ziehen.

Doch was ist das Geheimnis der Sandfangzäune. Sie bestehen aus Plastik und sind besonders robust. Selbst Kinder, die die Sandfangzäune vor Warnemünde als Tor beim Fußballspielen benutzen, können kaum Schäden an den Sandfangzäune verursachen.

Die modernen Sandfangzäune halten den aufgewirbelten Sand am Boden. Hinter der stabilen Gitterwand aus Plastik sammelt sich der Strandsand. Dieser wird vor der Badesaison mit schwerem Material dann wieder über den ganzen Strand von Warnemünde gleichzeitig verteilt. Und so bleibt nichts mehr im Sommer von den Sandbergen des Winters am Strand von Warnemünde.

Fazit: Die Sandfangzäune schützen die Westmole und die Hafeneinfahrt in Warnemünde vor einer möglichen Versandung und helfen zudem, Geld für das teure Ausbaggern der Fahrrinne zu sparen.

Doch nicht nur das: Die Winter-Sandberge und Winter-Sanddünen, die sich hinter den Sandfangzäune bilden, sind in den vergangenen Jahren zu einer Touristen-Attraktion geworden. Bleibt zu hoffen, dass diese (künstlichen) Naturschauspiele auch diesen Herbst und Winter wieder viele Touristen nach Warnemünde locken.